Brugg, betrachtet durch die Brunnen-Brille

Der Vorstadtbrunnen, welcher über 400 Jahre lang das Zollplätzli zierte: Ein Beispiel dafür, dass Brunnen in Brugg nicht nur gebaut und versetzt, sondern auch schlicht abgebrochen wurden. Oben eine Postkarte (um 1910), welche die Perspektive in Richtung heutiger Casino-Brücke zeigt.v Unten ein Foto mit Blickrichtung Schwarzer Turm vom Abbruch 1977, als der Vorstadtbrunnen, der ziemlich unter dem Verkehr litt, Kanalisationsarbeiten weichen musste. Der rund 7 Tonnen schwere Brunnentrog brach dann beim Abladen auseinander. 1990 verkaufte die Stadt die Steinplatten an ein auswärtiges Gartenbauunternehmen – und vom einst so stolzen Vorstadtbrunnen sind nur noch die Pläne im Stadtbauamt übrig.

«Die moderne Hochdruck-Wasserversorgung wurde dann am 26. Juni 1884 in Betrieb genommen», erklärte Ernst Bühler, alt IBB-CEO und Initiant des Jubiläumsbuches, neulich an der musikalisch von Peter Sterki mit seiner Glasharmonika stimmungsvoll umrahmten Vernissage.
Da erläuterte Historiker und Co-Autor Max Baumann den Aufbau des Brunnen-Buches (Gestaltung Paul Bieger, Fotografien Gion Pfander): Es zieht sich ein Lauftext durchs Buch, wobei für den ersten Teil, «Brunnen als Wasserspender für den Alltag» er selbst, für den zweiten Teil «Brunnen im Wandel ihrer Bedeutung» Co-Autor Titus J. Meier verantwortlich zeichnet.
Daneben sind Texte in Info-Kästchen eingeschaltet, die sich der einzelnen Brunnen speziell annehmen. Wo man das Buch auch immer aufschlägt, sofort findet man Zugang. Ein Highlight ist natürlich auch der älteste, im Stadtarchiv Bern entdeckte und erstmals publizierte Brugger Stadtplan von 1651.
«Wir wollen der Bevölkerung ein Werk zur Verfügung stellen, das über die Geschichte und Verwendung der verschiedenen Brunnen Auskunft gibt», sagte Ernst Bühler. Dass dies mehr als gelungen ist, davon kann sich überzeugen, wer das Buch unter Tel. 056 460 28 00 bestellt.